Die Schallmauer wackelt; am Freitag (10. Dezember) wird sie endgültig fallen. Passend zum zehnjährigen Jubiläum besucht der zehntausendste Zuschauer eine Aufführung der Kuniberg Vest-Spiele Recklinghausen (KVR).
„Unseren Jubiläumsgast erwartet eine besondere Ehrung”, möchte Stephan Breuer nicht zu viel verraten. Als Fachlehrer organisiert der Pädagoge mit seinen beiden Klassen die KVR-Saison 2010/11. Wie immer liegt die Verantwortung bei der Unterstufe der Kaufmännischen Assistenten am Kuniberg Berufskolleg.
Der aktuelle Jahrgang hat es ein wenig schwerer als seine Vorgänger. Schließlich wird von der zehnten Saison etwas Besonderes erwartet. „Das ist schon so etwas wie eine Verpflichtung”, meint Maike Oelmüller aus der Unterstufen-Klasse 1.
34 Aufführungen haben die jungen Theater-Manager in den vergangenen neun Jahren auf die Beine gestellt. Eine verlässliche Partnerin war in dieser Zeit die American Drama Group Europe (München), die mit ihrem Ensemble die 13 unterschiedlichen Stücke in der Kuniberg-Aula gespielt hat.
Auf der Bühne wird ausschließlich englisch gesprochen — dem Fremdsprachenprofil des Berufskollegs entsprechend und auch für die Besucher anderer Schulen eine willkommene anschauliche Ergänzung zum eigenen Unterricht. „Wir wählen die Stücke auch nach ihrem Platz in den Lehrplänen aus”, erläutert Stephan Breuer. Als besonderen Lehrer- und Schüler-Service stehen Unterrichtsmaterialien als Download auf der Kuniberg-Homepage. Diese werden von den Schülern des Wirtschaftsgymnasiums (Schwerpunkt Fremdsprachenkorrespondenz) erstellt.
Arthur Millers „Death of a Salesmann” ist so etwas wie ein Klassiker. Und am Freitag (10.12., 10:00 Uhr) genau die richtige Kulisse, um den zehntausendsten KVR-Besucher auszuzeichnen. Vor hoffentlich vollem Haus. „Noch sind wir nicht ganz ausverkauft”, berichtet Schülerin Sarah Ortkamp und stellt beim Blick in die Zuschauerstatistik fest, dass fast alle der 34 Aufführungen gut besucht waren und fünf Mal sogar kein einziger freier Platz zu finden gewesen ist. „Gestern haben wir das Ergebnis noch getoppt!” berichtet sie stolz. Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte „A Christmas Carol” ist gleich zweimal ausgebucht.”
Die zehnte Spielzeit läuft bisher nach Plan. Deswegen lehnt sich aber keiner zurück bei den Kaufmännischen Assistenten. „Wir sind im Großen und Ganzen zufrieden, aber einige Sachen haben noch nicht optimal funktioniert. Solche Kleinigkeiten hätten uns schnell größere Probleme bereiten können”, zeigt sich Sarah Ortkamp selbstkritisch.
Sie ist fürs Catering mit zuständig. Dass der Appetit der Theater-Gäste von Termin zu Termin schwankt, bringt die Manager nicht aus der Ruhe: „Wir arbeiten, soweit es geht, mit Kommissionsware.” Immer gefragt an den Aufführungstagen ist der Einsatz der „Vor-Ort-Crew”: Der letzte Schliff an der Dekoration, Plätze im Zuschauerraum zuweisen, Prospekte verteilen, Fragen beantworten. „Langweilig wird uns dabei bestimmt nicht”, bekennt Maike Oelmüller.
In dieser Woche haben die Theater-Manager nicht nur die Aufführung von „Death of a Salesman” zu stemmen. Einen Tag zuvor gibt es zwei Mal „A Christmas Carol” nach Charles Dickens. Weiter geht es dann am 9.März (11:30 Uhr) mit „Much Ado about Nothing” von William Shakespeare.