Kleine Feierstunde auf dem Kuniberg: Marie-Christin Carolus ist in NRW spitze
Urkunde, Blumen, Glückwünsche: Marie-Christin Carolus steht in diesen Tagen im Mittelpunkt. Die 21-jährige Steuerfachangestellte ist spitze. Sie hat ihre Ausbildung mit der besten Abschlussprüfung abgeschlossen — nicht nur im Kammerbezirk, sondern sogar landesweit.
Am Mittwochnachmittag gratuliert Schulleiter Dr. Walter Schulte, der sich wie der Koordinator des Bildungsgangs, Berthold Lange, nicht an ein vergleichbar gutes Ergebnis erinnern kann. Besonders beeindruckt ist Schulte von dem Maximalergebnis der jungen Mutter in der mündlichen Prüfung.
„Das zeigt doch, dass Sie nicht nur über fachliche, sondern auch über exzellente kommunikative Fähigkeiten verfügen”, konstatiert der Schulleiter. In der schriftlichen Prüfung hatte Marie-Christin Carolus satte 97 von 100 Punkten vorgelegt. „Einfach beachtlich”, staunt Fachlehrer Hermann Schleich. Schließlich blieb dem Parade-Prüfling im Vorfeld nicht viel Zeit zum Lernen. In der Freizeit dreht sich fast alles um den vierjährigen Filius.
Die jüngst vom Verband freier Berufe extra ausgezeichnete Steuerfachangestellte spielt den Ball prompt zurück: „Ich habe am Kuniberg Berufskolleg sehr gute Bedingungen vorgefunden, hatte Glück mit meiner Klasse und vor allem mit den Fachlehrern.”
Gerade in diesem Bereich kommt es nach Ansicht aller Beteiligten neben der persönliche Zielorientierung des Auszubildenden und der Unterstützung des Betriebes vor allem auf die richtige Forderung und Förderung in der Berufsschule an. „Bei uns eignen sich die Schüler den theoretischen Background für die Abschlussprüfung an”, erklärt Berthold Lange.
Der Koordinator hat Marie-Christin Carolus versprochen, sie bei Bedaf auf der nächsten Etappe des Berufsweges zu unterstützen. Die 21-Jährige, die in Gelsenkirchen-Buer beheimatet ist und im Hertener Steuerberatungsbüro Kowalk und Lesker arbeitet, „möchte in drei Jahren den Fachwirt machen”.
Ihr Ausbildungsbetrieb hat sie, wen wundert’s, übernommen. Sie arbeitet dort in Teilzeit, um möglichst viel Zeit für den Sohn zu haben. Aus anfänglich 20 Wochenstunden sind mittlerweile schon 25 geworden. Die Bürokollegen merken genauso wie die Mandanten und in den vergangenen drei Jahren die Lehrer am Kuniberg Berufskolleg, dass sich Marie-Christin Carolus nicht so schnell ins Bockshorn jagen lässt. Vor allem Zahlen liegen ihr. „Mathe ist schon immer mein Lieblingsfach gewesen.”