Kuniberg-Praktikanten schwärmen in acht Länder aus
Europa wie es lebt und arbeitet: 31 Schülerinnen und Schüler des Wirtschafts-gymnasiums am Kuniberg Berufskolleg wollen‘s in den kommenden vier Wochen genau wissen. Sie absolvieren ihr Auslandspraktikum vom 20. März bis zum 17. April in acht (!) unterschiedlichen europäischen Ländern.
„Das ist eine super Gelegenheit, die spanische Geschäftskultur, die Arbeitsabläufe und die Mentalität kennen zu lernen”, sagt Andrea Stypa vor der Abreise nach Pontevedra. Ihr Wunsch: „Hoffentlich erwische ich eine Stelle, in der ich mehr machen darf als nur Kaffee kochen und kopieren.”
Die sieben „Spanier” vom Kuniberg genießen einen besonderen Service. In der ersten Hälfte des Praktikums reist Fachlehrerin Anna Fimpeler-Becker mit nach Pontevedra. Das gilt vergleichbar für das Recklinghäuser Quartett im schwedischen Arvidsjaur, das zum dritten Mal von Lehrerin Bettina Schneider betreut wird. Ihr „Schützling” Katharina Korn: „Ich freue mich darauf, einen Blick hinter die Kulissen eines Arbeitsplatzes im Ausland werfen zu dürfen. Außerdem bin ich auf den Alltag im hohen Norden gespannt.”
Andrea Thommes, „Europa-Koordinatorin” auf dem Kuniberg, sieht dem Auslands-praktikum besonders gespannt entgegen: „Sieben der Ziele steuern unsere Schüler zum ersten Mal an.“ Reizvoll für die jungen Praktikanten, die im wahrsten Sinne des Wortes Neuland betreten — stressig für die Organisatoren, die sich im Rahmen des Projekts „EUBEKA 2” auf neue Partner einstellen müssen.
Zum Beispiel im finnischen Kokemäki: Entstanden sind die Kontakte über das Smart-Home-Projekt der Kaufmännischen Assistenten. Ziel: Gründung einer Schulpartnerschaft. Erstmals reisen zwei Schüler nach Rumänien. Die Initiative ging von Lehrer Erich Drotleff aus, der die Praktika gemeinsam mit der Transsilvanischen Handelskammer realisierte. Sein Kollege Bernhard Hinsken hat die Verbindungen ins niederländische Balk hergestellt.
Unvorbereitet reist übrigens kein Wirtschaftsgymnasiast in die weite Welt: In Crash-Kursen mit VHS-Dozenten wurden die Schüler auf Sprache, Land und Leute vor-bereitet. Übermäßig belastet werden die Familie der Auslandspraktikanten nicht: Die Kosten halten sich durch die EU-Förderung in Grenzen.
Schulleiter Dr. Walter Schulte sieht sich nicht nur durch die hohe Akzeptanz des Auslandspraktikums am Wirtschaftsgymnasium bestätigt. Drei Schülerinnen aus der Höheren Handelsschule waren mit einer Sondergenehmigung bereits Anfang des Jahres für vier Wochen im ungarischen Szentendre. Dort absolvieren im Sommer gleich sechs Kaufmännische Assistenten ihr Praktikum.
„Unsere Bemühungen auf dem Sektor ziehen Kreise”, freut sich der Schulleiter. „Betriebe aus den Bereichen Spedition und Großhandel haben ihr konkretes Interesse an Auslandspraktika bekundet.”