Kuniberg Berufskolleg Nachrichten

Reichspogromnacht: Lesung macht betroffen

Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht: Mit der Überzeugung, dass sich so etwas wie die Reichspogromnacht nie mehr in Deutschland ereignen darf, verließen rund 100 Schülerinnen und Schüler aus dem Wirtschaftsgymnasium und aus unterschiedlichen Bildungsgängen der Berufsschule am Freitag (9. November) das Kuniberg Berufskolleg. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren beeindruckt von der Lesung mit Michael van Ahlen. Das rund einstündige Programm im Gedenken an den 80. Jahrestag der Pogromnacht hatte alle nachdenklich gestimmt.

Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Michaela Korte übernahmen zwei Schülerinnen aus dem evangelischen Religionslehre-Kurs der Jahrgangsstufe 13 die thematische Einführung. Sie beschrieben die Hintergründe des staatlich gedeckten Terrors aus dem Herbst 1938 und beleuchteten auch, was sich in Recklinghausen in der Nacht vom 9. auf den 10. November vor 80 Jahren ereignet hatte. Im Anschluss stimmte Philippe Lim aus der Kultur-AG die Zuhörer am Klavier auf die Lesung ein.

Michael van Ahlen las unterschiedliche Augenzeugenberichte über die Gewaltexplosion der Nazis gegen Menschen jüdischen Glaubens. In einem zweiten Teil rezitierte er aus dem Buch „Kinderjahre“ von Jona Oberski. Der Niederländer hat in dem Buch seine eigenen Erfahrungen verarbeitet. Aus der Perspektive des kleinen Kindes, das die Welt nicht mehr versteht, beschreibt der Physiker, wie er mit seiner Familie von den Nazis verschleppt, gedemütigt und gequält wurde.

Organisiert worden war die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht von der Fachkonferenz Religionslehre am Kuniberg Berufskolleg.

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