Kuniberg Berufskolleg Nachrichten

"Handelsblatt" bericht über den Rümmler-Besuch

Bei der Aktion "Manager zu gewinnen" hatte das Kuniberg Berufskolleg einen Besuch von Eckhardt Rümmler gewonnen. Am 20. Januar stellte sich der frühere Uniper-Manager den Fragen der Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 12 des Wirtschaftsgymnasiums. In einer Sonderveröffentlichung der Wochenendausgabe (31. Juli / 1. August) berichtet das "Handelsblatt" über die Veranstaltung auf dem Kuniberg.

Die richtige Work-Life-Balance finden

Eckhardt Rümmler, bis Ende Januar 2020 operativer Geschäftsführer bei Uniper  SE, diskutierte mit Zwölftklässlern eines BWL-Kurses am Kuniberg Berufskolleg in Recklinghausen.

Warum haben Sie sich nach dem Abitur entschieden, zur See zu fahren und Ingenieur zu werden?

Meine Lehrer haben sich auch gewundert – und wollten mich eigentlich eher zu anderen Studiengängen motivieren, weil ich ein ganz gutes Abitur gemacht habe. Aber das hat mich eher bestärkt, genau das zu machen, was ich will und nicht, was das Umfeld von mir vielleicht erwartet. Und das kann ich euch allen auch nur ans Herz legen. Nach einigen Jahren auf See habe ich selbst gemerkt, dass es auf Dauer nicht so schön ist, ständig unterwegs zu sein und Freunde und Familie nie zu sehen.

Was zeichnet Uniper als Arbeitgeber aus?

Wir sind ein sehr internationales, global tätiges Unternehmen mit Mitarbeitern aus mehr als 40 Nationen. Das heißt, unsere Unternehmenssprache ist Englisch. Unsere Innovationskraft ist sehr hoch – und wir befinden uns in einer großen Umbruchphase. Daher suchen wir junge Leute, die Lust auf Internationalität und Veränderungen haben.

Was halten Sie von der „Fridays-for-Future“-Bewegung?

Das Thema Klimawandel ist durch die Bewegung sicherlich viel mehr in die öffentliche  Wahrnehmung gekommen – und das begrüßen wir. Für Uniper ist die Reduktion von CO2 schon seit der Gründung von hoher Bedeutung und hat unsere Unternehmensstrategie seit Beginn beeinflusst. Wir haben für jedes unserer Kohlekraftwerke einen Masterplan inklusive Datum für die Stilllegung. Generell ist unsere Dialogbereitschaft mit den Demonstranten sehr hoch – auch in Datteln 4. Uns ist nur wichtig, dass alles friedlich läuft, Gesetze eingehalten werden und man respektvoll miteinander umgeht.

Was trägt Uniper zum Klimaschutz bei?

Was wir immer schon im Portfolio hatten, sind Kernkraftkraftwerke in Schweden sowie unsere Wasserkraftwerke in Schweden und Deutschland. Damit sind etwa 40 Prozent von Unipers europäischer Stromproduktion bereits CO2-frei. Daneben setzen wir auf möglichst effiziente und CO2-arme Gaskraftwerke. Sie produzieren Strom, wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint. Denn die Nachfrage nach Energie wächst und sie soll ja schließlich immer verfügbar sein. Außerdem investieren und forschen wir intensiv an Zukunftstechnologien.

Wie lassen sich Beruf und Privatleben vereinbaren?

Jeder muss für sich seine persönliche Work-Life-Balance finden. Mir ist eine intakte Familie sehr wichtig, dafür habe ich auch immer mal Termine verschoben und versuche, mir Freiräume zu lassen. Ich habe ein tolles Netzwerk aus Mitarbeitern und Assistenten, die mich dabei unterstützen, meinen Job möglichst gut zu machen. Sonst würde ich mit Sicherheit untergehen, wenn ich nach zwei Wochen Urlaub zurückkomme und fast 2000 E-Mails abarbeiten muss (lacht). Katja Stricker

Aus: Handelsblatt 31. Juli / 1. August 2020

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