Kuniberg Berufskolleg Nachrichten

Fabian Stritzel öffnet am Kuniberg die richtigen Türen

In vier Jahren Ausbildung, Fachhochschulreife und Abitur geschafft

Ein Marathonläufer, der nach gutem Start zurückfällt und dann ehrgeizig auf die Überholspur wechselt: Der Vergleich kennzeichnet den Bildungsweg von Fabian Stritzel, der sich in wenigen Tagen mit seinem sehr guten Abiturzeugnis für ein Lehramtsstudium an der Ruhr-Universität Bochum bewerben wird. Die „Karriere“ des 23-Jährigen geht problemos als Werbespot für das Berufskolleg durch.

Vor vier Jahren kam der Hertener mit der Fachoberschulreife auf den Kuniberg. Jetzt ist er Kaufmann für Büromanagement und hat neben der Fachhochschulreife am 30. Juni auch die allgemeine Hochschulreife in der Tasche. Und das als bester Schüler seiner Klasse! Fabian hat die Chancen, die ihm das Berufskolleg geboten hat, konsequent genutzt.

„Die Einstellung hatte ich früher nicht“, gesteht der Schalke-Fan und Hobby-Gitarist selbstkritisch ein. Sein erster Versuch, das Abitur zu erwerben, endete in der Jahrgangsstufe 10 des Städtischen Gymnasiums Herten. Fabian wiederholte sein letztes Schuljahr. „Da passte es nicht mehr richtig. Meine Kumpel waren weiter. Ich habe mich nicht mehr wohl gefühlt.“

Er verließ das Gymnasium mit der „mittleren Reife“ und absolvierte ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Deutschen Roten Kreuz in seiner Heimatstadt. „Durch die zwölf Monate bin ich wohl gereift“, erkennt der Abiturient rückblickend. Mit einer Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement bei der Vestischen ging es weiter.

In den ersten Wochen der Berufsschule erfuhr Fabian von der Möglichkeit, am Kuniberg Berufskolleg parallel zur Ausbildung die Fachhochschulreife (FHR) zu erwerben – in Form eines ergänzenden Abendunterrichts. „Es lief für mich gut im Betrieb und in der Schule. Also habe ich das Angebot wahrgenommen“, erinnert er sich.

Eine Entscheidung, die der 23-Jährige nicht bereut hat, auch wenn die langen Tage mit Berufsschulunterricht am Vormittag, Arbeit im Betrieb am Nachmittag und dem zusätzlichen Abendunterricht ganz schön viel Kraft kosteten. „Wir sind super auf die FHR-Prüfung vorbereitet worden“, betont Fabian, der zwischendurch mit dem Gedanken spielte, an der Fachhochschule etwas Wirtschaftsaffines zu studieren.

Wenig später keimte aber sein ursprünglicher Berufswunsch wieder auf. „Ich wollte früher Grundschullehrer werden. Jetzt stelle ich es mir reizvoller vor, mit älteren Schülern zu arbeiten.“ Also entschloss er sich, nach erfolgreicher Berufsabschluss- und FHR-Prüfung am Kuniberg Berufskolleg die Fachoberschule (FOS) 13 anzuhängen.

„Durch das zusätzliche Schuljahr kann ich das Abitur erwerben und habe bei der Studienwahl quasi unbegrenzte Möglichkeiten“, erklärt Fabian, der die Vorhersage seines Bereichsleiters bei den Büroberufen erfüllte. Studiendirektor Stephan Breuer hatte prognostiziert, dass er in der FOS 13 zu den besten Absolventen gehören würde.

„Das letzte Jahr hat mich noch einmal anders gefordert“, gibt Fabian Stritzel zu.  Auf dem Papier gab es mehr freie Zeit, die er mit Erfolg in die selbstständige Vor- und Nachbereitung des Unterrichts investierte. Ein gutes Training für das Lehramtsstudium. Englisch und Geschichte will der Kino-Liebhaber später einmal unterrichten. „Das historische Interesse habe ich wohl von meiner Mutter geerbt“, schmunzelt der Abiturient.

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