Nachrichtenarchiv der Schule Februar 2015
"Schulbetrieb wird in keiner Weise beeinträchtigt"
Liebe Schülerinnen und Schüler,
sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte,
sehr geehrte Damen und Herren,
wie Sie wissen, wird unsere Sporthalle seit Mittwoch (25. Februar) als Flüchtlingsnotunterkunft durch den Kreis Recklinghausen benötigt.
Inzwischen sind über 100 Flüchtlinge mit einer großen Anzahl kleiner Kinder aufgenommen worden. Nach unseren bisherigen Eindrücken wird hierdurch in keiner Weise der Schulbetrieb beinträchtigt. Die aufgenommenen Flüchtlinge haben dankbar die Hilfe angenommen. Ich gehe davon aus, dass die Flüchtlingsunterkunft nach ca. 4 Wochen wieder aufgelöst wird.
Dadurch, dass uns von zwei Nachbarschulen Hallenzeiten zur Verfügung gestellt wurden, kann der Sportunterricht trotzdem weitgehend erteilt werden. Nach den Osterferien kann nach den bisherigen Planungen der reguläre Sportunterricht wieder aufgenommen werden.
Unsere Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerschaft haben auf diese ungewohnte Situation mit sehr viel Verständnis und Hilfsbereitschaft reagiert. So wurde eine Projektgruppe gebildet, die verschiedene Unterstützungsmaßnahmen für die Flüchtlinge vorbereitet und koordiniert. Am Montag (2. März) beginnt bereits eine Spielzeugsammlung der Klasse FOS 13. Natürlich wird die Flüchtlingsproblematik auch im Unterricht eingehend erörtert.
Für Rückfragen und Gespräche stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Walter Schulte
Schulleiter
"FOS 13 war die beste Entscheidung"
Jura oder Betriebswirtschaftslehre? Nach dem Abitur am Kuniberg Berufskolleg hatte Leonard Tonscheidt die freie Auswahl. Er machte aus dem „Oder“ ein „Und“. Der Recklinghäuser schrieb sich in Mannheim für den in Deutschland einmaligen Studiengang „Unternehmensjurist“ ein.
Leonard hat sein Abi nicht auf dem klassischen Weg, also am Wirtschaftsgymnasium, gebaut, sondern die FOS 13 auf dem Kuniberg besucht. Eine Entscheidung, die der 20-Jährige nicht bereut: „Das war das Beste, was für mich in Frage kam.“
Seine Fachoberschulreife hatte er an der Maristen-Realschule erworben. Er machte im Bildungsgang „Kaufmännischer Assistent / Fachhochschulreife“ am Kuniberg Berufskolleg weiter. Leonard entdeckte sein Interesse an kaufmännischer Mathematik und an der Buchführung, fühlte sich in der Projektarbeit wohl und gehörte zu den Besten im Abschlussjahrgang 2013.
Er entschied sich, ein Schuljahr anzuhängen und die gerade eingerichtete FOS 13 / Wirtschaft zu besuchen. Mit dem Besuch dieses im Kreis Recklinghausen und im südlichen Münsterland einmaligen Bildungsgangs können Jugendliche und junge Erwachsene, die über die Fachhochschulreife und eine abgeschlossene kaufmännische Berufsausbildung verfügen, innerhalb eines Jahres das Abitur erwerben. Das gilt auch für die Schülerinnen und Schüler, die die kaufmännischen Assistentenbildungsgänge absolviert haben.
Leonard Tonscheidt gibt zu, dass das FOS-Schuljahr kein Spaziergang war. „Für Projekte blieb uns kaum Zeit, aber es haben sich starke Freundschaften entwickelt, nicht zuletzt auf Grund der Lerngemeinschaften, die wir zur Vorbereitung auf die Abitur-Prüfungen gebildet haben.“ Am Ende des Schuljahres stand der angehende Wirtschaftsjurist erneut auf der Bühne: Er hatte mit einem Notendurchschnitt von 1,4 das beste Abschlusszeugnis seiner Klasse.
Das Studium in Mannheim empfindet er als anspruchsvoll, aber zu schaffen. „Man macht zunächst in drei Jahren den Bachelor in BWL. Im Anschluss hat man die Möglichkeit, den Master in Betriebswirtschaftslehre zu machen oder sich auf das 1. Juristische Staatsexamen vorzubereiten“, berichtet Leonard.
Info – Anmeldungen zur FOS 13 im Schuljahr 2015/16 werden noch vom Sekretariat des Kuniberg Berufskollegs angenommen. Nähere Informationen zur Unterrichtsorganisation über die Navigationsleiste auf der linken Seite.
Ortstermin: Sporthalle dient als Notunterkunft
Die Sporthalle des Kuniberg Berufskollegs wird in den kommenden vier Wochen als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt. Nach der Entscheidung von Landrat Cay Süberkrüb ist die Halle über das Wochenende für die vorübergehende Nutzung hergerichtet worden.
Am Montag (23. Februar) überzeugten sich Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke, Landrat Cay Süberkrüb und der Recklinghäuser Bürgermeister Christoph Tesche von der kurzfristigen Umgestaltung der Dreifachsporthalle.
Schulleiter Dr. Walter Schulte machte bei dem Ortstermin deutlich, dass die Schulgemeinschaft die Situation auch als Chance ansehe, das Bekenntnis zu Solidarität und Fairness im Umgang mit Hilfesuchenden konkret zu praktizieren. In Abstimmung mit den beiden anderen Berufskollegs wird der Sportunterricht vorerst in die Mehrfachhalle auf dem Campus Vest verlegt.
Bei einer Dienstbesprechung, an der neben der Schulleitung die Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Politik und Religionslehre sowie Vertreter von Beratungsteam, Lehrerrat und Schüler-Vertretung teilnahmen, wurden erste Projektideen für die Unterstützung der Flüchtlinge besprochen.
„Die Schüler haben mehrere Vorschläge gemacht und ihre spontane Hilfsbereitschaft bekundet“, berichtete stellvertretender Schulleiter Heinz Erzkamp über das fast durchgängig verständnisvolle Echo der Schülerinnen und Schüler.
Am Dienstag (24. Februar) treffen voraussichtlich die ersten Busse mit Flüchtlingen ein. Nach Informationen der Kreisverwaltung kommen zunächst 88 Menschen. Insgesamt werden in der Sporthalle bis zu 130 Flüchtlinge untergebracht.
"Gewalt-Geschichten" lassen niemanden kalt
Fiktion oder Wirklichkeit, Theater oder Alltagserfahrungen? Die Schülerinnen und Schüler aus den Unterstufen der Vollzeitbildungsgänge werden unsicher. Auf Einladung des Beratungsteams gastiert das „Theater Till“ am Mittwoch (18. Februar) in der Aula des Kuniberg Berufskollegs. Dass es sich bei den Gästen um Schauspieler handelt, wissen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht. Sie haben den Verdacht, dass alles nur inszeniert ist – oder doch nicht.
Es geht um Gewalt, erzählt von den fünf Protagonisten. Die stellen ihre Geschichten so realistisch dar, dass die Zuschauer aus der Reserve gelockt werden. Es wird zwischendurch ganz schön laut. Die Reizfigur des Publikums ist der „Neonazi“. Auch die junge Frau, die eine Mitschülerin bis aufs Äußerste gemobbt hat, bekommt ordentlich Gegenwind. Der vorwitzige Ausländer, der seine Aggressionen erst gar nicht zu verbergen versucht, erntet dagegen Applaus.
Nachdem sich die Gäste endlich als Schauspieler zu erkennen gegeben haben, wollen die Schülerinnen und Schüler wissen, was die Darsteller mit ihren Rollen verbindet. Das Quintett betont, dass hinter den Geschichten tatsächliche Ereignisse stecken. Nach dem Verlassen der Aula ist die Veranstaltung für die Schülerinnen und Schüler nicht zu Ende. Sie diskutieren weiter. Ganz so, wie es Schulsozialarbeiterin Renate Oendorf vorhergesagt hatte: „Die Geschichten lassen niemanden kalt. Sie provozieren die Jugendlichen, Partei zu ergreifen.“
Weltladen-Berliner an Weiberfastnacht
Exakt 300 Berliner brachte das Team des Weltladens an Weiberfastnacht unters Volk. In den ersten beiden Pausen war der Verkaufsstand im Foyer aufgebaut. Gleich mehrere Klassen sparten sich den Weg dorthin - sie hatten das leckere Gebäck bereits im Vorfeld bestellt. Die Schülerinnen und Schüler des Wahlkurses arbeiteten die Bestellungen vor und nach den Pausen ab. Monika Tomazic, 2. Vorsitzende des Weltladens, war mit dem Verlauf der traditionellen Aktion rundum zufrieden: "Noch haben wir nicht endgültig abgerechnet, aber wir profitieren davon, dass uns die Bäckerei Schollin die Berliner sehr günstig zur Verfügung gestellt hat."
FOS 13 sammelt in Berlin viele neue Eindrücke
Die FOS 13 machte bei der Stadtführung auf der Museumsinsel einen Zwischenstopp.
Es gibt Redensarten, die – auch wenn sie inflationär gebraucht werden – ganz einfach passen. Zum Beispiel: Berlin ist eine Reise wert. Mit zahlreichen Eindrücken sind die Schülerinnen und Schüler der FOS 13 aus der Hauptstadt nach Recklinghausen zurückgekehrt. Die viertägige Klassenfahrt wird allen positiv in Erinnerung bleiben. Das gemeinsam mit der Lerngruppe erarbeitete Programm und das harmonische Miteinander sorgten dafür, dass das verlängerte Wochenende viel zu schnell vorüberging.
Auf Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten Frank Schwabe besuchte die FOS 13 den Deutschen Bundestag. Ein eloquenter Guide führte die Gruppe zu Fuß vom „Alex“ zum Brandenburger Tor. Die Schüler stellten sich mit dem Besuch des Denkmals für die ermordeten Juden Europas und der Stasiopfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen zwei der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte. Etwas enttäuscht waren sie von der Gestaltung des DDR-Museums. Nebenbei blieb noch Zeit für eine Bowling-Partie und den Besuch einiger Szenekneipen, etwa im Stadtteil Prenzlauer Berg.
Weitere Eindrücke auf der Seite der FOS 13
http://www.kuniberg-bk.de/contao/main.php?do=news&mode=2&pid=86&table=tl_news&act=edit&id=897
Bildungsausschuss tagt auf dem Kuniberg
Der Ausschuss für Bildung des Kreistages Recklinghausen hat am Montag (2. Februar) im Kuniberg Berufskolleg getagt. Auf der Tagesordnung standen neben verschiedenen Schulbauvorhaben die Schülerzahlen an den Berufskollegs im Kreis. Außerdem wurde über kreisweite Schultheatertage diskutiert. Zumindest ein halbes Heimspiel hatte bei der Sitzung die langjährige Kollegin Maria Huxel, mit 79 Jahren die älteste Politikerin in dem Ausschuss. Neben verschiedenen Schulleitern verfolgte auch die neue Dezernentin Barbara Herlinger den Ausschuss.