Nachrichtenarchiv der Schule August 2012
Assistenten simulieren im Planspiel EU-Erweiterung
Europapolitik zum Anfassen – ein Anspruch, dem sich das Kuniberg Berufskolleg als Europaschule in Nordrhein-Westfalen immer wieder neu stellt. Gerade die Kaufmännischen Assistenten greifen den Europagedanken immer wieder praktisch auf. Zum Start des neuen Schuljahres organisierten sie ein realistisches EU-Planspiel.
Ganz im Sinne von Schulleiter Dr. Walter Schulte: „Wir legen großen Wert darauf, unsere Schülerinnen und Schüler für ein vereintes Europa fit zu machen. Die politische Auseinandersetzung über die EU-Erweiterung ist ein willkommener Anlass für eine intensive Beschäftigung mit dem Thema.“
Um schwungvoll ins neue Schuljahr einzusteigen, hatte Klassenlehrer Oliver Schütz ein EU-Planspiel organisiert. Am zwei Tagen arbeiteten 40 kaufmännische Assistenten aus der Mittelstufe an dem brisanten Thema: die Erweiterung der EU um vier Balkanstaaten. Das Planspiel wurde von Merlene Küster und Frederike Fath, Referentinnen des Civic Institutes in Düsseldorf, professionell begleitet.
Ein durchdachter Ablaufplan, in dem die Schüler die Interessen der unterschiedlichen europäischen Institutionen und die der potenziellen Beitrittsländer simulierten, ermöglichte es den Assistenten, den Aufnahmeprozess realistisch nachzuvollziehen. Mit großem Engagement und unter tatkräftiger Mithilfe der Referenten lernten die Schüler, aus der Perspektive der einzelnen europäischen Institutionen zu agieren.
Sie bereiteten Stellungnahmen der Europäischen Kommission sowie des Europäischen Parlaments vor und debattierten in Rollenspielen über die Beitrittsanträge der Balkanstaaten. Verhandelt wurden die möglichen Beitritte von Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Albanien. Ein durchaus realistisches Szenario, wie die öffentliche Diskussion um die Südosterweiterung des vereinten Europas zeigt.
Sogar eine Mediengruppe war eingerichtet worden, um aktuelle Zwischenstände zu publizieren und Diskussionsrunden durch knackige Schlagzeilen zu beleben. Die Schüler lernten spielerisch wichtige Sachverhalte über Voraussetzungen und Kriterien eines EU-Beitritts von potenziellen Kandidaten.
Bei den Schülern kam das Planspiel super an. „Ich hätte nie gedacht, dass es so schwierig für ein Land ist, in die EU einzutreten. Den Eintrittsweg habe ich durch das Planspiel nachvollziehen können und werde die Beitrittsbemühungen der Balkanstaaten in Zukunft interessiert verfolgen“, fasste Ina Heinrichs ihre Eindrücke kurz zusammen.
Das Berufskolleg dankt dem „Europe-Direct-Informationszentrum“ in Dortmund, das die Finanzierung des Planspiels ermöglicht hat.