Nachrichtenarchiv der Schule September 2011
Tag der Fremdsprachen
Europaschule öffnet die Pforten
Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch: Knapp 100 Zehntklässler aus den Realschulen der Region informierten sich am Donnerstag im Kuniberg Berufskolleg über ausgewählte Fremdsprachen-Projekte. Schulleiter Dr. Walter Schulte warb bei der Begrüßung der Jugendlichen und ihrer Fachlehrerinnen nicht nur für die modernen Unterrichtsangebote der Europaschule. Er ermunterte die Realschüler, die Erfahrungen aus dem bilingualen Unterricht, beim Selbstlernen am PC und durch die landeskundlichen Präsentationen ganz konkret in den eigenen Entscheidungsprozess über die weitere Schullaufbahn einzubeziehen.
Das Kuniberg Berufskolleg öffnet am „Tag der Fremdsprachen“ jährlich seine Pforten für Schüler, die kurz vor dem Erwerb der Fachoberschulreife stehen und sich über attraktive Angebote für ihre Zukunft informieren möchten. Zum Fremdsprachenprofil des Berufskollegs gehören neben dem Unterricht die Möglichkeit, ein mehrwöchiges Auslandspraktikum zu absolvieren, der Erwerb zusätzlicher Fremdsprachen-Zertifikate, das englische Theater und ein soeben angelaufenes Europa-Projekt der Kaufmännischen Assistenten.
„Seit einem Jahr sind wir zudem Certi-Lingua-Schule“, hob der Schulleiter in seiner Ansprache hervor. Nur sehr wenige Berufskollegs im Regierungsbezirk Münster dürfen dieses Exzellenzlabel vergeben. Es ist für Schülerinnen und Schüler gedacht, die mit dem Abitur besondere fremdsprachliche Qualifikationen nachgewiesen haben. „Certi Lingua ist ein weiterer Beleg dafür, dass wir den Anspruch individueller Förderung sehr ernst nehmen“, versicherte Dr. Schulte. Martin Debus, Leiter des Wirtschaftsgymnasiums, stellte abschließend die Perspektive vor, auf dem Kuniberg das Abitur zu bauen.
Hohes Niveau
Projektpräsentation der Fachschule
Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich: Auf einem hohen Niveau bewegen sich die Projekte der Fachschule für Wirtschaft, die die Studierenden am Samstag (24. September) der interessierten Öffentlichkeit präsentierten.
Fünf Gruppen stellten ihre Ergebnisse in Wort und Bild vor. Für ihre Vorträge hatten sie jeweils 25 Minuten Zeit. Anschließend erhielt das Publikum die Möglichkeit, Fragen an die Fachschüler zu richten. Auch da ließen sich die Gruppen nicht aus der Ruhe bringen.
Die Projektthemen und Referenten im Überblick:
Einführung eines Kostenrechnungssystems zur Steuerung und Überwachung des Unternehmenserfolgs der Müller GmbH (Andre Bultmann, Magdalena Dylla, Michael Igel, Heike Materok);
Steuerliche Gestaltung der Unternehmensnachfolge in der Einzelunternehmung (Christian Bylebl, Hendrik Färber, Maria Feldhaus, Friederike Kiel);
Existenzgründung auf dem Gesundheitsmarkt (Katharina Guzy, Jutta Hoffmann);
Der Verein auf dem „Jakobsweg“ der Gründung (Joanne Menning, Stefan Stirnat, Katharina Streit);
Standorterweiterung nach Spanien – der erste Hähnchenwagen auf dem spanischen Festland (Racine Klein, Kristin Samberger, Petra Will).
Start gelungen
Caféteria erhält auf Anhieb gute Noten
Gut und zuverlässig versorgt werden die Schüler und Lehrer des Kuniberg Berufskollegs. Seit Beginn des Schuljahres betreibt die Firma Schollin aus Dinslaken eine Cafeteria im Schüler-Aufenthaltsraum auf dem Kuniberg. Die Bäckereikette unterhält in mehreren Schulen der Region vergleichbare Einrichtungen, im Kreis Recklinghausen zum Beispiel im Berufskolleg Gladbeck. Das Unternehmen bietet seinen Kunden den kompletten Schultag über neben freundlicher Bedienung ein breites Angebot an pikanten und süßen Speisen. „Die Kreisverwaltung hat uns bei der Realisierung des Cafés stark unterstützt“, betont Studiendirektor Werner Rhein im Namen der Schulleitung des Berufskollegs. Karin Tausewald, die engen Kontakt zur Schüler-Vertretung hält, hebt hervor, „dass der Service von den Jugendlichen bereits vom ersten Tag an angenommen worden ist“.
Wie geht's eigentlich...?
Arthur Goller: "Ich habe mich schnell umgestellt"
Es gibt Rituale, die auch nach längeren Unterbrechungen wie selbstverständlich „sitzen“. An den ersten Tagen des neuen Schuljahres haben die Schülerinnen und Schüler des Kuniberg Berufskollegs automatisch den kleinen Kiosk im Eingangsbereich angesteuert.
Ohne Erfolg, denn in den Sommerferien hat sich im Zuge der Einrichtung der neuen Cafeteria ein Urgestein der Schule verabschiedet. „Wo steckt denn der Arthur?“, lautete die im Unterricht immer wieder gestellte Frage.
Im wohlverdienten Ruhestand – und an den hat sich Arthur Goller nach eigenem Bekunden ruckzuck gewöhnt. „Ich konnte mich schnell umstellen, habe jetzt noch mehr Zeit für meine Kreuzworträtsel“, schmunzelt der gebürtige Recklinghäuser.
Gut drei Jahrzehnte hat der 81-Jährige auf dem Kuniberg Dienst geschoben. Im Dezember 1978 heuerte er als Hausmeister an. Schon einige Jährchen vorher war der gelernte Maurer vom Bau in städtische Dienste gewechselt und hatte dort in der Straßenmeisterei eine Anstellung gefunden.
Als das Pensionsalter erreicht war, wurde der Ur-Hillener von seinem Sohn Peter als Hausmeister beerbt. Als der Junior sich in Essen weiterbildete, sprang der Senior noch einmal ein und übernahm den Kiosk, für die Schüler des Berufskollegs seit jeher in den Pausenzeiten ein beliebter Anlaufpunkt.
„Mars, Snickers, Kaugummi zu fünf Cent“ – das sind seit Mitte der 90er Jahren Arthur Gollers Verkaufsschlager gewesen. Dass sich das Schülerklientel in dieser Zeit verändert hat, wie viele Pädagogen mit klagendem Unterton konstatieren, kann der Pensionär nicht bestätigen.
„Ich habe keine Veränderung festgestellt, hatte auch nie Ärger“, sagt der Familienmensch, übrigens zweifacher Vater, zweifacher Großvater und zweifacher Urgroßvater. „Den Dienst im Kiosk, den habe ich immer gern gemacht.“
Dass Goller nie um einen flotten Spruch verlegen ist, liegt wohl auch daran, dass er sich seit den Jugendzeiten auf den Fußballplätzen der Stadt zu Hause fühlt. Mit ein wenig Wehmut in der Stimme denkt er an die Zeiten zurück, als in der alten Viktoria-Kampfbahn oder auf der Cäcilienhöhe vierstellige Zuschauerzahlen verzeichnet wurden.
Das Herz des Fußball-Fachmanns schlägt nach wie vor für die SG DJK RW Hillen, auch wenn der Traditionsverein – 2011 genau 90 Jahre alt – mittlerweile nur noch in der Kreisliga B spielt.
Assistenten haben Stil
Wie gute Umgangsformen zu mehr Sympathie und Anerkennung beitragen, erfahren die beiden Unterstufen der Kaufmännischen Assistenten in dieser Woche beim mittlerweile obligatorischen „Knigge-Seminar“. Stiltrainer Klaus-Dieter Giersdorf (Beauty + Feelgood Management) bringt den Jugendlichen in Tagesschulungen das korrekte Auftreten im Berufsleben näher, übt mit ihnen darüber hinaus die Grundregeln der Gastlichkeit und der Tischkultur ein. Besonderes Augenmerk schenkt der Stiltrainer der Frage, welche Signalwirkung von Kleidung ausgeht. Giersdorfs Credo lautet: „Selbstpräsentation und Kommunikation prägen den erfolgreichen Stil.“
"Kick off" auf dem Pausenhof
Neues Comenius-Projekt: Umweltschutz verbindet Schulen aus sechs europäischen Ländern
„The Smart Home in Europe“ war gestern; heute und morgen arbeiten die Kaufmännischen Assistenten des Kuniberg Berufskollegs an einem neuen Comenius-Projekt. Das internationale Vorhaben, an dem wieder Schulen aus sechs europäischen Ländern beteiligt sind, strebt die Umsetzung der EMAS-Verordnung an.
EMAS ist die Abkürzung für „Eco-Management and Audit Scheme“. Das EU-Umweltlabel schreibt verbindliche Vorgaben für nachhaltige umwelt-, wirtschafts- und sozialpolitische Entscheidungen innerhalb der Union fest. Die Schülerinnen und Schüler aus Recklinghausen, Belgien, Finnland, Italien, Tschechien und Ungarn arbeiten in dem Kooperationsprojekt gemeinsam an dem Zertifizierungsverfahren, um am Ende das begehrte Label zu erlangen.
Am Freitag (9. September) ist die Schulfamilie auf dem Kuniberg offiziell auf EMAS eingestimmt worden. Als „Kick-off“ ließen die Kaufmännischen Assistenten, unterstützt von elf Schülern aus Belgien, einen großen Fallschirm mit den Grundideen des Projekts auf. Schulleiter Dr. Walter Schulte hielt eine kurze Eröffnungsansprache.
„Das Comenius-Projekt fügt sich harmonisch in die Tradition unserer Schule ein. In der Vergangenheit haben viele Kollegen an einer Reihe von Umweltprojekten gearbeitet. All diese Aktivitäten werden in den nächsten beiden Schuljahren akribisch erfasst und dokumentiert“, informiert Schulte. „Im Rahmen eines Öko-Audits werden alle Bereiche unserer Schule hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Umwelt beschrieben und bewertet. Es wird ein Umweltmanagementsystem entwickelt, das einen nachhaltigen Verbesserungsprozess sicherstellen soll.“
Die Schüler aus der Mittelstufe der Assistenten, die ab dem ersten Schultag nach den Sommerferien den „Kick-off“ vorbereitet haben, sind voll bei der Sache. „Unsere Schule ist in erster Linie dafür zuständig, für ökologische Nachhaltigkeit innerhalb und außerhalb der Schulen zu werben“, berichtet Maike Oelmüller. Die anderen Schulen, vertreten sind die Berufsfelder Technik und Wirtschaft, bemühen sich, konkret den Umweltschutz in ihren Institutionen zu verbessern.
Sie entwickeln Unterrichtsreihen zum Thema, erstellen die für die EMAS-Zertifizierung notwendigen Dokumente und integrieren das Prinzip der ökologischen Nachhaltigkeit in Bildungsgang- und Fachliteratur. „Assistent“ Soner Viran weiß: „Viele der schulischen Einrichtungen entsprechen nicht den EU-Umweltstandards. Das Umweltbewusstsein von Schülern, Lehrern, Verwaltungsmitarbeitern und Politikern ist ausbaufähig. Darüber hinaus sind die aktuellen Umweltstandards kaum in den Lehrplänen verankert.“
Medienkompetenz geschult
Einen Tag vor Beginn des neuen Schuljahres hat das Kollegium des Kuniberg Berufskollegs bei einem Pädagogischen Tag seine Medienkompetenz geschult. In Arbeitsgruppen wurden in den modernen EDV-Räumen der Schule die Möglichkeiten der Internetplattform "lo-net2" für unterrichtliche Zusammenhänge praktisch ausprobiert. In mehreren Bildungsgängen nimmt das "E-Learning" bereits seit längerem einen wichtigen Stellenwert ein, so dass die Schulung in den Händen von sechs Kollegen aus dem eigenen Haus lag.
Parallel zu der lo-net2-Schulung informierten sich die Lehrerinnen und Lehrer über zwei Entwicklungen, die in der aktuellen medienpolitischen Diskussion gerade aus der pädagogischen Perspektive breiten Raum einnehmen: Die Diplom-Psychologin und Verhaltenstherapeutin Annette Teske referierte zum Thema "Wenn Computerspiele das Leben bestimmen - Online-Sucht". Rainer Friepörtner vom Kriminalkommissariat 34 in Recklinghausen sprach über "Cyber-Mobbing".