Nachrichtenarchiv des Bildungsgangs Mai 2021

Fachschule vergibt den Titel "Bachelor Professional"

Wenn die Studierenden der Fachschule für Wirtschaft in wenigen Wochen ihre Abschlusszeugnisse in Empfang nehmen, wird ihnen die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte Betriebswirtin/Staatlich ge­prüfter Betriebswirt (Bachelor Professional in Wirtschaft)“ attestiert!  Fachschulbildungsgänge mit mehr als 1 800 Stunden Unterrichtsvolumen dürfen ab sofort diesen Ab­schluss vergeben. „Kurz vor Ostern ist die offizielle Anerkennung erfolgt“, berichtet Martin Debus, Leiter der Fachschule am Kuniberg Berufskolleg.

Das reformierte Berufsbildungsgesetz (BBi­MoG), das zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist, enthält als zentrales Element die Einführung transparenter Fortbildungsstufen für die hö­herqualifizierende Berufsbildung. Abschlüsse können künftig die Bezeichnungen „Geprüfte/r Berufsspezialist/Berufsspezialistin“ (Stufe I), „Bachelor Professional“ (Stufe II) oder „Master Professional“ (Stufe III) tragen.

Mit der Neuordnung will der Gesetzgeber drei Ziele erreichen und so die Aus- und Weiterbil­dung noch attraktiver machen, um dem latenten Fachkräftemangel entgegenzuwirken: Erstens soll das neue System mehr Transparenz schaffen, indem unterschiedliche Abschlussbe­zeichnungen in drei Stufen gegliedert und ver­einheitlicht werden.

Zweitens sollen die international verständlichen Bezeichnungen für mehr Mobilität auf den inter­nationalen Arbeitsmärkten bei beruflichen Auf­steigerinnen und Aufsteigern sorgen. Drittens wird aber auch die Gleichwertigkeit - nicht die Gleichartigkeit - von beruflicher Weiterbildung und Studium nachdrücklich unterstrichen.

Leider bezog das BBiMoG bis vor kurzem nicht alle Aufstiegs­fortbildungen mit ein. Landesrechtlich geregelte Weiterbildungen beziehungsweise Aufstiegsfortbildungen, wie die zum Staatlich geprüften Techniker, Betriebswirt oder Gestalter, waren im BBiMoG zunächst nicht berück­sichtigt worden. Letztlich hat sich der mühsame Weg durch die föderalen Strukturen Deutschlands mit der offiziellen Anerkennung gelohnt.