Nachrichtenarchiv des Bildungsgangs Februar 2019

Präsentieren im Kölner WDR-Studio geübt

Im WDR-Studio Zwei haben die beiden Unterstufen-Klassen der Kaufmännischen Assistenten am Montag (18. Februar) die Lernsituation zum Präsentieren aus dem Deutsch-Unterricht praktisch abgerundet. Die Schülerinnen und Schüler produzierten in der Medienwerkstatt des Senders in der Kölner Innenstadt eine Radio- und eine Fernsehsendung.

Das Besondere an den dreieinhalb Stunden in den beiden benachbarten Studios: Jeder Assistent hatte einen konkreten Anteil am beachtlichen Endergebnis. „Ich hätte nicht gedacht, dass es beim Radio und Fernsehen so sehr auf Teamarbeit ankommt“, gestand Melvin, der mit seinem Kumpel Alex für das Sprechen der Nachrichten zuständig war, auf dem Rückweg zum Bahnhof ein.

Vor Beginn der Produktion hatten die begleitenden Deutsch-Lehrer Lisa Bauer (ASU 1) und Jochen Sänger (ASU 2) ihren Schützlingen die Wahl gelassen, in welchem Medium sie lieber Erfahrungen sammeln wollten. Beide brauchten nicht großartig einzugreifen: Das Interesse verteilte sich gleichmäßig auf die beiden Angebote. Bonus der Radio-Leute: Vor der Produktion durfte sich die Gruppe den 1-LIVE-Sendekomplex anschauen.

In der eigenen Sendung nutzten die Schülerinnen und Schüler Musik, Jingles und Klangbetten aus dem Programm des Senders: Zwei Moderatoren – Enes und Oliver – führten durch den 15-minütigen Beitrag, der neben Nachrichten und Musik auch eine „Korrespondenten-Schalte“ enthält. Reporter Oskar meldete sich live aus Tokyo, um Angelina für ihre Hörer über den Moon-Express zu interviewen.

Die Fernsehleute vom Kuniberg erfuhren zunächst Hintergründe über die TV-Produktion. Unter Anleitung des WDR-Teams bereiteten die Schülerinnen und Schüler dann ihre Magazinsendung vor. Auch die Nachrichten und das Wetter wurden von den Jugendlichen recherchiert, getextet, bebildert und gesprochen. Sechs Schüler kümmerten sich um die komplexe Studientechnik. Neben den Jobs vor der Kamera – Moderatoren, Nachrichtensprecher, Studiogäste, Korrespondenten – übernahmen die Jugendlichen auch die Aufgaben in Regie, Aufnahmeleitung, Kostüm und Maskenbild.

Kelly fand den Workshop so gut, dass er sich vorstellen kann, beim WDR ein Praktikum zu absolvieren. „Wir konnten manche Techniken aus dem Deutsch-Unterricht anwenden, zum Beispiel das Schreiben von Moderationskarten und die passende Körpersprache“, betonten Melih und Joshua nachher. „Die gemeinsame Arbeit mit den anderen hat besonders viel Spaß gemacht“, lautete das Fazit von Sarina.

Auf der Rückfahrt nach Recklinghausen tauschten sich die beiden Gruppen auch über die Pannen in der Produktion aus. Mit den Ergebnissen ihrer Studioarbeit werden die beiden Klassen sich im Unterricht beschäftigen.

Bewerbungstraining: "Ich habe einiges mitgenommen"

Bis zur Fachhochschulreife- und Berufsabschlussprüfung dauert es für die Mittelstufe noch rund 15 Monate. Viele Schülerinnen und Schüler stellen sich trotzdem schon die Frage, wie es für sie im Sommer 2020 weitergeht. Im Deutsch-Unterricht haben sich die beiden Klassen intensiv mit dem Zusammenstellen der Bewerbungsunterlagen für einen Ausbildungsplatz beschäftigt. Die ASM 1 rundete die Unterrichtsreihe am Dienstag (12. Februar) praktisch ab.

Rolf Lewanskowski und Julian Michalski, Bezirksleiter der Debeka, trainierten die Lerngruppe. Höhepunkt des vierständigen Seminars waren die Rollenspiele, bei denen Michalski zwei Schüler mit der konkreten Situation eines Vorstellungsgespräches konfrontierte. Die beiden Freiwilligen schlugen sich gut „im Ring“. Das zeigte die anschließende Stärken-Schwächen-Analyse.

Zum Abschluss simulierten die Schülerinnen und Schüler einen Test zum Allgemeinwissen. Sie erfuhren, dass tägliches Lesen der Zeitung sinnvoll ist, um über den Tellerrand des privaten Umfeldes hinauszuschauen.  Julian Michalski gab den Assistenten mit auf den Weg, sich ordentlich auf ihre Bewerbungsverfahren vorzubereiten. Rolf Lewanskowski riet dazu, sich dabei auch in die Lage des Gegenübers hineinzuversetzen.

In den Pausengesprächen nach dem Abschluss des Bewerbungstrainings vergaben die Schüler gute Noten an die Referenten: „Das war sehr abwechslungsreich und anspruchsvoll. Ich habe einiges mitgenommen“, erklärte Tim. Kaschif lobte das methodische Vorgehen, das die Lerngruppe besonders motiviert habe. Gute Gründe für Hannah Grosfeld, die bei den Kaufmännischen Assistenten für die Übergangsberatung zuständig ist, eine Neuauflage der Veranstaltung im kommenden Schuljahr zu planen.

 

Marketingprojekt der ASM 2: "Machen, nicht nur reden"

Einen hohen praktischen Anteil hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Assistenten-Mittelstufe 2 für ihr Marketingprojekt gewünscht. BWR-Lehrer Ulrich Nowak nahm die Vorlage gern auf und entwickelte eine Unterrichtsreihe, für die er von der Lerngruppe sehr gute Noten erhielt.

„Machen, nicht nur reden“ – das galt als Devise für das Projekt mit den Aspekten Marktanalyse, Produktauswahl, Preiskalkulation, Vertriebsstrategie und Werbung. Am Montag (4. Februar) wurde es ernst. „Die ausgewählten Produkte waren geheim, sodass es am Ende zwei Waffelstände gab, die sich einen Preiskampf, aber keinen Vertriebskampf lieferten“, erklärt der Studiendirektor zurückblickend. „Den mit Abstand größten Absatz meldete die Gruppe von Dilhan, Gianluca und Philippe, deren asiatische Nudeln bereits am Ende der zweiten Pause des Schultages ausverkauft waren.

Die praktischen Erfahrungen des Tages bestimmen den BWR-Unterricht des zweiten Halbjahrs: Buchung der Ein- und Verkäufe mit Vor- und Umsatzsteuer, Erfassung der Restbestände, Berücksichtigung von Schadensfällen (eine Tupperdose wurde beschädigt), Haftungsfragen, Gewinnermittlung, Besteuerung der Einnahmen aus dem Gewerbebetrieb, Rentabilität des Unternehmens, Ermittlung des Stundenlohns, Nachhaltigkeit der Produktverpackungen und externe Effekte sowie Preisbildung.

„Die Schülerinnen und Schüler waren sehr engagiert dabei und würden das Projekt gern wiederholen, was mit Rücksichtnahme auf den Betreiber des Schülercafés aber nur sehr dosiert möglich ist“, bilanziert Ulrich Nowak. „Gewonnen haben an dem Tag alle Schüler und Kunden, den größten Gewinn hat die Asianudel-Gruppe gemacht.“