Nachrichtenarchiv des Bildungsgangs 2011

Entscheidung für das berufliche Gymnasium als Schlüssel zum Erfolg?

Rund 400 Schülerinnen und Schüler machen an den Berufskollegs des Kreises Recklinghausen jedes Jahr Abitur – Grund genug, diese Entscheidung einmal genauer unter die Lupe zu nehmen:

Schülerinnen und Schüler, die am Berufskolleg ihr Abitur (und ggf. eine Doppelqualifikation mit einem Berufsabschluss nach Landesrecht) erwerben, finden zunächst ganz viele Parallelen zum allgemeinbildenden Gymnasium vor: Der Unterricht gliedert sich in Grund- und Leistungskurse, die Unterrichtsfächer sind nach Aufgabenfeldern strukturiert und am Ende steht eine zentrale Abiturprüfung. Doch was bewegt die jungen Leute dann, nicht an einem Gymnasium, sondern an einem Berufskolleg Abitur zu machen?

Häufig ist es der Wunsch, neben einer fundierten Allgemeinbildung auch berufliche Handlungskompetenz, also zum Beispiel ökonomisches Know-How zu erwerben. Durch den Leistungskurs Betriebswirtschaftslehre oder das Fach Volkswirtschaftslehre gehören Themen wie Finanzierung, Vertragsrecht, Controlling, Marketing, Konjunkturpolitik oder Wirtschaftskrisen schon bald zum Standardrepertoire der Schülerinnen und Schüler am Wirtschaftsgymnasium. Vielleicht ist dies genau der Vorteil, der einem den begehrten Ausbildungs- oder Studienplatz verschafft?

Aber nicht nur in Bezug auf Ausbildung oder Studium, auch im Hinblick auf den späteren Job bringt der Besuch des Wirtschaftsgymnasiums Vorteile, denn auch Fächer wie Mathematik oder Englisch orientieren sich konsequent an beruflichen Problemstellungen – beeindruckend, wenn man dem künftigen Chef mal eben das optimale Produktionsprogramm bestimmen kann oder einem der englische „Small-Talk“ bei der Kommunikation mit Geschäftspartnern nicht schwer fällt.

Zu guter Letzt sprechen auch die erzielten Ergebnisse eine deutliche Sprache: Die Besten Abiturientinnen und Abiturienten der Berufskollegs aus dem vergangenen Schuljahr, die Landrat Cay Süberkrüb zu einem feierlichen Abendessen einlud, erzielten Abiturnoten zwischen 1,0 und 1,8. Einige werden nun in duale Studiengänge gehen – Internationales Management, Industriekaufmann oder BWL stehen auf der Wunschliste. Andere streben ein Studium an der (Fach-)Hochschule an: Psychologie, Informatik, Elektrotechnik oder Lehramt.

Na dann - viel Erfolg!

Bestenehrung durch Landrat Cay Süberkrüb

Landrat Cay Süberkrüb und Fachbereichsleiter Richard Schröder gratulieren den Jahrgangsbesten der Abiturien-tinnen und Abiturienten an den Berufskollegs; 2. v.l.: Julia Wiescher,Kuniberg BK


Wahl fürs Wirtschaftsgymnasium bestätigt sich - auch nach dem Abitur

Julia Wiescher verlässt das Kuniberg Berufskolleg mit dem Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Nach der Bekanntgabe der Klausurergebnisse weiß die 19-Jährige, dass sie ihr Abitur am Wirtschaftsgymnasium mit der exzellenten Durchschnittsnote von 1,0 gebaut hat. Damit ist die Dorstenerin die beste Schülerin ihres Jahrgangs. Julias rundum zufriedene Grundstimmung beschränkt sich jedoch nicht allein auf die drei erfolgreichen Schuljahre am Recklinghäuser Berufskolleg. Es hat schon früher „gefunkt“: „An der Realschule St. Ursula in Dorsten wurden damals die Flyer der unterschiedlichen Berufskollegs verteilt. Julia Wiescher kann sich freuen - sie hat alles richtig gemacht!

Das Angebot des Kunibergs hat mich am meisten interessiert“, berichtet die Jahrgangsbeste, die sich von der „Kombination aus Wirtschaft und Fremdsprachen“ angezogen fühlte.

Der Besuch beim Informationsabend des Wirtschaftsgymnasiums beantwortete die letzten offenen Fragen. „Trotzdem blieb da noch die Ungewissheit, ob es wirklich klappt.“ Es funktionierte – sehr gut sogar. Einen herausragenden Stellenwert in den drei Kuniberg-Jahren nimmt das vierwöchige Auslandspraktikum in Finnland ein. Julia lobt, „dass es überhaupt so eine Möglichkeit gibt und dass die durch die Teilnahme am EU-Programm stark gefördert wird“.

Imponiert hat der Einser-Schülerin jedoch vor allem die Unterstützung der Schule bei der Planung der Zeit nach dem Abitur. „Die Begleitung hat uns allen gut getan“, spricht Julia auch für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. „Den Anstoß, mir ganz konkrete Gedanken zu machen, hat der ,Workshop Studieren I‘ gegeben.“

Dort ging es um die praktischen Grundlagen für die Hochschulausbildung. Julia nutzte anschließend die Gelegenheit, sich von Hans-Werner Müller persönlich beraten zu lassen. Der Studiendirektor gilt im Team des Wirtschaftsgymnasiums als Spezialist für die Übergangsberatung. Dazu zeigte die große Studienbörse im Frühsommer 2010 unterschiedliche Perspektiven auf.

Angesichts der beachtlichen Zwischenzeugnisse hatte die frühere Realschülerin die Qual der Wahl: Zwei Unternehmen boten ihr die Möglichkeit an, Ausbildung und Studium miteinander zu verbinden. „Ein Duales Studium hatte bei mir immer Vorrang. Mich reizt der starke Praxisbezug, den ich auch auf dem Kuniberg Berufskolleg erfahren habe.“

Bei der Entscheidung für ein Angebot suchte Julia noch einmal das Gespräch mit ihren Lehrerinnen und Lehrern. Gemeinsam wurde die Perspektive ausgelotet. Mittlerweile ist amtlich, dass die 19-Jährige nach den Sommerferien zur Deutschen Bank geht. „Im Distrikt Ruhrgebiet-West werde ich zur Bankkauffrau ausgebildet. Außerdem absolviere ich parallel ein Studium für Betriebswirtschaftslehre und Bankwesen an der DHBW Karlsruhe.“

Mathe Supporter goes Diplomarbeit

Im Rahmen des Projekts JUNIOR des Instituts der deutschen Wirtschaft JUNIOR gGmbH hat das im Schuljahr 2010/2011 in der Jahrgangsstufe 12 des Wirtschaftsgymnasiums gegründete Unternehmen „Mathe Supporters“ Besuch von einer Studentin der Wirtschaftspädagogik an der Universität Köln bekommen. Logo des Schülerunternehmes "Mathe-Supporter"

Die angehende Pädagogin, die nebenbei auch seit zwei Jahren studentische Mitarbeiterin bei JUNIOR ist, verfasst derzeit ihre Diplomarbeit zum Thema „Juniorfirmen am Berufskolleg in NRW –zwischen Ambition und Realität“.

Um auch praktische Erfahrungen mit der Juniorfirmenbetreuung an Berufskollegs zu sammeln und für die Zwecke von Junior nutzbar machen zu können, suchte sie betreuende Lehrpersonen als Interviewpartner. Für das Kuniberg Berufskolleg standen hierfür die beiden betreuenden Lehrkräfte Jutta von Lukowicz und Julia Falke selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Dementsprechend fand am Mittwoch, den 25. Mai 2011 in gemütlicher Runde ein etwa 45-minütiges Interview mit den beiden betreuenden Lehrkräften statt, die darin auf gezielte Fragestellungen ihre bisherigen Praxiserfahrungen mit einer Juniorfirma am Kuniberg Berufskolleg schildern konnten.

Im Wesentlichen ging es darum, sowohl die pädagogische Literatur als auch die Ansprüche verschiedener Interessensgruppen (Wirtschaft, Politik und Bildung) an die Methode „Schülerfirma“ aufzuarbeiten. Denn das Ziel dieser Diplomarbeit und nicht zuletzt auch des Instituts der deutschen Wirtschaft ist es, neue Erkenntnisse über die Chancen und Hürden der Umsetzung einer Juniorfirma am Berufskolleg zu gewinnen, um JUNIOR auch in Zukunft weiterentwickeln und noch besser auf individuelle Rahmenbedingungen abzustimmen.

Zum Ende des Gesprächs wurde den beiden betreuenden Lehrpersonen zugesichert, dass die Ergebnisse der Forschungsstudie nach Beendigung (und natürlich auch nach Notenbekanntgabe) auch dem Kuniberg Berufskolleg interessehalber zur Verfügung gestellt werden können.

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Schlussbemerkung:

Wir, die beiden betreuenden Lehrpersonen, hoffen, unser Berufskolleg gut vertreten und mit der Schilderung unserer Erfahrungen einen kleinen Beitrag zur Projektentwicklung von JUNIOR beigesteuert zu haben

 

Julia Falke

 

Mathe-Supporter - mit uns habt ihr noch nicht gerechnet!

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Mathe-Supporter - so heißt das JUNIOR-Unternehmen am Kuniberg Berufskolleg, welches im Rahmen des Unterrichtsfachs „Betriebsorganisation" am Wirtschaftsgymnasium gegründet wurde. Schülerinnen und Schüler der Klassen 12b und 12c nehmen damit an einem deutschlandweiten Wettbewerb teil, bei dem sie in die Rolle von Jungunternehmen schlüpfen und mit ihren innovativen Geschäftsideen im direkten Wettbewerb zu anderen Schülerfirmen stehen. Initiiert und unterstützt wird dieses Schulprojekt durch das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Ziel dieses Projektes ist es, Schülerinnen und Schülern einen ersten Einblick in die selbständige Führung eines Unternehmens zu vermitteln und sie damit ein Stück weit auf ihr späteres Berufsleben vorzubereiten. Wie in der Realität arbeiten die Schülerinnen und Schüler in den entsprechenden Abteilungen eines Unternehmens, wie z.B. Vorstand, Finanz-, Verwaltungs-, Marketing- und Produktionsabteilung, die allesamt für die erfolgreiche Umsetzung der gemeinsamen Geschäftsidee erforderlich sind.

Die Schülerinnen und Schüler einigten sich in diesem Schuljahr nach intensiver Diskussion auf eine vielversprechende Geschäftsidee - „Qualifizierte und praxisnahe Mathenachhilfe für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I zum kleinen Preis". Ausgehend von ihren persönlichen Erfahrungen in ihrer eigenen Schullaufbahn möchten die Schülerinnen und Schüler mathematische Themengebiete, wie z.B. Prozent-, Potenz- oder Bruchrechnung praxisnah vermitteln. Mit freundlicher Unterstützung ihrer Mathe-LK-Lehrerin erarbeiten die Schülerinnen und Schüler hochmotiviert Unterrichtsmaterialien, Handouts und Übungsskripte, welche sie im Rahmen ihres Nachhilfeunterrichts mit Kleingruppen von bis zu 8 Personen einsetzen. Finanziert wird das Projekt durch private Förderer, die das Unternehmen mit dem Kauf eines Anteilsscheins in Höhe von 10 Euro unterstützen.

Mit großem Ehrgeiz und Engagement verfolgen die Schülerinnen und Schüler ihre gemeinsame Geschäftsidee und wir alle dürfen auf die weitere Entwicklung des Jungunternehmens gespannt sein. Detailliertere Informationen über das Junior-Unternehmen und sein Angebot findet man auf der Homepage der Mathe-Supporter.

Universität, Fachhochschule oder doch ein Duales Studium?

Der Workshop "Studium" für die Klassen 12 des Wirtschaftsgymnasiums ging in die zweite Runde

Der erste Frühlingstag mit angenehmen Temperaturen und Sonnenschein ist nicht unbedingt der beste Anreiz für einen Workshop, der außerhalb der regulären Unterrichtszeit stattfindet. Trotzdem war der große Klausurraum im Kuniberg Berufskolleg am Samstagmorgen (12. März) sehr gut gefüllt. Neben den Schülerinnen und Schülern der Klassen 12 hatten auch eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen den Weg zum Workshop „Studium" gefunden.

Nach der Begrüßung durch Bereichsleiter Martin Debus standen zunächst Überlegungen zu Entwicklungen des Arbeitsmarktes, z. B. den Auswirkungen von Strukturwandel, Globalisierung und demographischer Entwicklung auf Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich Wirtschaft und Verwaltung im Mittelpunkt des Einführungsreferats, das wie bereits im Jahr zuvor der Kollege Hans-Werner Müller vorbereitet hatte. Welche Schlüsse sollten angehende Abiturientinnen und Abiturienten aus den aktuellen Entwicklungen ziehen?

Schülerinnen und Schüler recherchieren am PC Fragen rund ums Thema "Studium"

„So hoch springen wie möglich", so der Tenor des Deutsch- und Sportlehrers oder: „Streben Sie die bestmögliche Qualifikation an, dann stehen Ihnen alle Türen offen." Selbstverständlich standen anschließend vor allem die Neuerungen in der Hochschullandschaft (Bologna-Prozess) im Mittelpunkt des Interesses.


Was ist der Unterschied zwischen Bachelor of Arts und Bachelor of Science? Warum muss ein Studiengang akkreditiert sein? Wie hängen Bachelor und Masterprogramme zusammen? Und was sind eigentlich Credit Points?

Im „Work"-Teil erhielten die Schülerinnen und Schüler einen umfangreichen Rechercheauftrag rund um die Aufnahme eines Studiums, um z. B. zu klären, was es mit NC, AdH oder Wartesemester auf sich hat. Einschlägige Homepages sowie der Internetauftritt ausgewählter Hochschulen boten eine erste Orientierung in der Hochschullandschaft und verschafften Antworten auf viele Fragen

Und blieb dennoch eine Frage offen, so konnte diese mit Unterstützung der anwesenden Kolleginnen und Kollegen doch geklärt werden. Bei der intensiven Recherche ergab sich so auch Gelegenheit für das eine oder andere persönliche Lehrer-Schüler-Gespräch zu individuellen Berufswünschen. Kollegin Anna Fimpeler (r.) unterstützt die Schülerinnen tatkräftig bei der Internetrecherche

Gestärkt durch eine Pause und den Verzehr selbstgebackenen Kuchens ging es in die letzte Runde. Fragen und Antworten rund um das Duale Studium rundeten die Veranstaltung ab.

„Über Einiges hatten wir uns schon informiert, aber ganz vieles war auch neu, eine tolle Veranstaltung“, so der spontane Kommentar einer Gruppe von Schülerinnen auf dem Weg ins wohlverdiente, wenn auch kurze Wochenende.

Vorbereitung auf das Auslandspraktikum

Am Freitag, den 25.02.2011, startete nach der vierten Unterrichtsstunde  für 30 Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums das Vorbereitungswochenende auf das Auslandspraktikum. Wir machten uns mit einem Bus auf den Weg zu einer Jugendherberge in der Nähe von Groß Reken.
Nach der Ankunft standen Vertrauensübungen im Hinblick auf das bevorstehende Auslandspraktikum auf dem Programm, da man dort mit unterschiedlichsten Personen zusammen leben und arbeiten muss. Wir Schüler lernten mit verschiedenen spielerischen Übungen, wie zum Beispiel das Führen durch den Wald mit geschlossenen Augen, uns auf andere Personen einzulassen. Durch das Spiel „Spinnennetz" wurde die ganze Gruppe gefordert Teamgeist zu beweisen und erst nachzudenken, um dann gemeinsam richtig zu handeln. Auch das Verhalten in schwierigen Situationen, z. B. das übliche Stopp-Ritual, wurde trainiert. tl_files/kuniberg/ablage/AHR Datein/4.JPG
Das mehr als zweistündige Programm hat viel Spaß gemacht und wir konnten engeren Kontakt zu den anderen Mitschülern knüpfen. Am Abend schauten wir die Komödie „My Big Fat Greek Wedding", die uns kulturelle Unterschiede verdeutlichen sollte.
Am Samstagmorgen starteten unsere Betreuer mit einem Theorieteil über Wahrnehmungstheorien und wir bekamen Informationen über unser Praktikum. Der Samstag war auch der Tag der Rollenspiele. Wir arbeiteten in unterschiedlichen Gruppenzusammensetzungen und versuchten verschiedene Probleme zu lösen. So sollte das Zusammensein mit den späteren Reisegruppen gefördert werden. Details wie   z. B. ein Haushaltsplan oder Ausflüge wurden soweit es ging ausgearbeitet.
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Gegen Abend stand die Präsentation des jeweiligen Ziellandes auf dem Programm. Am Sonntagmorgen startete eine Feedbackrunde und wir bekamen unsere Flugdaten und noch weitere Informationen über relevante Dinge. Unser Direktor kam gegen 11 Uhr zu einem Informationsaustausch und um uns noch einige Dinge über das Praktikum sowie das Kuniberg Berufskolleg mit auf den Weg zu geben. tl_files/kuniberg/ablage/AHR Datein/12.JPG

Insgesamt war das Vorbereitungswochenende eine sehr lohnenswerte Sache. Man hatte die Möglichkeit sich auf verschiedene Situationen bestmöglich vorzubereiten und den Kontakt zu den anderen Schülern auszubauen.

Nun freuen sich schon alle auf das bevorstehende Praktikum!

Julia Deppe & Michelle Nösler (AH 12c)

Fotos: Carina Karnhoff

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