Rund 400 Schülerinnen und Schüler machen an den
Berufskollegs des Kreises Recklinghausen jedes Jahr Abitur – Grund genug, diese
Entscheidung einmal genauer unter die Lupe zu nehmen:
Schülerinnen und Schüler, die am Berufskolleg ihr Abitur
(und ggf. eine Doppelqualifikation mit einem Berufsabschluss nach Landesrecht)
erwerben, finden zunächst ganz viele Parallelen zum allgemeinbildenden
Gymnasium vor: Der Unterricht gliedert sich in Grund- und Leistungskurse, die
Unterrichtsfächer sind nach Aufgabenfeldern strukturiert und am Ende steht eine
zentrale Abiturprüfung. Doch was bewegt die jungen Leute dann, nicht an einem
Gymnasium, sondern an einem Berufskolleg Abitur zu machen?
Häufig ist es der Wunsch, neben einer fundierten
Allgemeinbildung auch berufliche Handlungskompetenz, also zum Beispiel
ökonomisches Know-How zu erwerben. Durch den Leistungskurs
Betriebswirtschaftslehre oder das Fach Volkswirtschaftslehre gehören Themen wie
Finanzierung, Vertragsrecht, Controlling, Marketing, Konjunkturpolitik oder
Wirtschaftskrisen schon bald zum Standardrepertoire der Schülerinnen und
Schüler am Wirtschaftsgymnasium. Vielleicht ist dies genau der Vorteil, der
einem den begehrten Ausbildungs- oder Studienplatz verschafft?
Aber nicht nur in Bezug auf Ausbildung oder Studium, auch im
Hinblick auf den späteren Job bringt der Besuch des Wirtschaftsgymnasiums
Vorteile, denn auch Fächer wie Mathematik oder Englisch orientieren sich
konsequent an beruflichen Problemstellungen – beeindruckend, wenn man dem
künftigen Chef mal eben das optimale Produktionsprogramm bestimmen kann oder
einem der englische „Small-Talk“ bei der Kommunikation mit Geschäftspartnern
nicht schwer fällt.
Zu guter Letzt sprechen auch die erzielten Ergebnisse eine
deutliche Sprache: Die Besten Abiturientinnen und Abiturienten der
Berufskollegs aus dem vergangenen Schuljahr, die Landrat Cay Süberkrüb zu einem
feierlichen Abendessen einlud, erzielten Abiturnoten zwischen 1,0 und 1,8.
Einige werden nun in duale Studiengänge gehen – Internationales Management,
Industriekaufmann oder BWL stehen auf der Wunschliste. Andere streben ein
Studium an der (Fach-)Hochschule an: Psychologie, Informatik, Elektrotechnik
oder Lehramt.
Na dann - viel Erfolg!
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