Nachrichtenarchiv des Bildungsgangs Dezember 2011

"Ehemalige" grüßt zu Weihnachten aus den USA

Weihnachtsgrüße aus der „neuen Welt“ sendet Sarah Winterseel, die im Sommer 2011 das Kuniberg Berufskolleg als Kaufmännische Assistentin / Fachhochschulreife verließ.

 Sarah Winterseel flog am 15. August 2011 über den Großen Teich, um 13 Monate lang zwei amerikanische Kinder zu betreuen, Land und Leute kennen zu lernen, ihr Englisch zu verbessern – und um sehr viel zu erleben.

 "Die Entscheidung, nach den beiden Abschlussprüfungen im Bildungsgang Kaufmännischer Assistent nach Amerika zu gehen, fiel mir nicht schwer. Ich wusste sofort, dass es richtig für mich ist, ins Ausland zu gehen.

 Es sind insgesamt 13 Monate, die ich in diesem fremden großen Land in einem anderen Kulturkreis leben werde; und die Erfahrungen, die ich zurzeit hier mache, werden mich für immer prägen.

 Wie bin ich auf die Idee gekommen, ins Ausland zu gehen? Ich wollte nach den drei Jahren am Kuniberg Berufskolleg etwas erleben, ich wollte besser Englisch sprechen können und etwas von der Welt sehen. Und da kam durch Zufall die Tochter eines Arbeitskollegen meines Vaters zu Besuch, die ein Jahr vor mir als Au-pair in Amerika war. Sie schwärmte von ihren Erfahrungen - und ein Traum war geboren.

 Die Vorbereitung auf das Jahr war ziemlich stressig. Das Visum bei der amerikanischen Botschaft zu beantragen, den ganzen Papierkram für die Agentur zu erledigen, all das war nervig. Damit ich mich bei einer Hostfamily bewerben konnte, musste ich ein Video über mich drehen und meine Beweggründe erläutern. So etwas hatte ich vorher noch nicht gemacht.

 Die Zeit rückte immer näher. Was packt man für ein Jahr alles in einen Koffer, der nur 23 Kilogramm schwer sein darf? Eine schwere Auswahl! Der 15. August stand vor der Tür, und es ging los zum Flughafen. Es war ziemlich aufregend, allerdings dachte ich immer, dass ich nur für zwei Wochen in den Urlaub fliege. Ich konnte es noch nicht so wirklich realisieren, dass ich 13 Monate in den Staaten leben werde. Der Flug nach New York City war lang, aber umso schöner war es dann, in New York City zu sein.

Die ersten Monate gingen recht schnell vorbei. Jetzt bin ich schon in meinem vierten Monat hier und kann eine erste kleine Rückschau halten. Amerikaner sind sehr offenherzig und nett, aber das Leben in Amerika ist ganz anders. Die kulturellen Unterschiede fallen mir ganz besonders auf, wenn ich das Leben in meiner amerikanischen Familie mit dem in meiner eigenen vergleiche. Hier ist alles weitläufiger und viel, viel größer. Das Haus, in dem ich wohne, ist einfach riesig, und die Familie hat einfach alles, was man mit Geld kaufen kann.

 Dennoch war der Anfang nicht einfach. Ich habe bei null angefangen und musste mir vieles selbst erarbeiten. Ich kannte niemanden, musste von jetzt auf gleich mit zwei Erwachsenen klarkommen und mit einem drei- und einem sechsjährigen Jungen 24 Stunden unter einem Dach leben und Verantwortung für sie übernehmen. Das heißt, dass ich oft ganz viel zu tun habe. Aber mit den Monaten wurde es besser. Ich fand recht schnell Freunde und kann vieles mit ihnen gemeinsam unternehmen. Und sie alle kommen aus verschiedenen Ländern. Ich habe Freunde aus der Schweiz, Österreich, Polen, Schweden, Kolumbien, Deutschland und natürlich den USA. In der einen oder anderen Situation denke ich an zu Hause und dann packt mich doch die Sehnsucht. Zeitweise vermisse ich mein Leben in Deutschland doch sehr, meine Freunde und meine Familie; vor allem jetzt zur Weihnachtszeit.

 Ich skype fast täglich mit meinen Freunden und meiner Familie. Ich habe hier schätzen gelernt, was es heißt, Familie und Freunde zu haben. Sie sind mir hier in der Fremde sehr wichtig geworden!

Erlebt habe ich schon sehr viel in der kurzen Zeit: Ich habe die Niagara Fälle in Kanada gesehen, New York City in der Sommerzeit sowie vor Weihnachten besucht, Cape Cod, Maine sowie Boston und Umgebung erkundet, habe einen Lobster in der Hand gehabt (und ihn auch verspeist). Thanksgiving wurde mit zwei großen Truthähnen gefeiert! Vor einer ganzen Schulklasse voller neugieriger Blicke durfte ich von der deutschen Nikolaus-Tradition berichten. Den farbenfrohen Indian Summer habe ich erlebt – und vieles mehr. Das nächste Highlight ist Silvester in New York City am Times Square zu feiern. Alles hier ist einmalig und sehr aufregend – und das genieße ich.

Die Zeit am Kuniberg Berufskolleg hat mir sicherlich auch geholfen, dieses Wagnis einzugehen. Der Bildungsgang kaufmännischer Assistent und Fachhochschulreife hat mich ein Stück selbständiger gemacht, speziell auch im Bezug auf das Organisieren und Planen. Ich bin hier in Amerika auf mich allein gestellt. Niemand hilft mir, ich muss mich selbst organisieren, und da hat mir dieser Bildungsgang schon viel, viel weiter geholfen. Denn das habe ich in den drei Jahren gelernt.

Natürlich gibt es auch unschöne Seiten am Leben eines Au-pairs. Ich lebe in einer Familie mit anderen Ansichten und Werten, was manchmal nicht so einfach ist. Der Sechsjährige stellt mich oft auf die Probe, so dass ich mich manchmal einfach hilflos fühle. Ich habe zeitweise auch Sachen erlebt, die mir noch nie vorgekommen sind, aber dann denke ich an die positiven Seiten, beiße die Zähne zusammen, und es geht weiter.

Dieses Auslandsjahr hilft mir für mein Studium, welches ich nächstes Jahr zum Wintersemester anfangen möchte. Wenn alles klappt, werde ich sogar ein Seminar an der berühmten Harvard University besuchen, um einige ,Credit Points‘ zu erwerben. Generell wird mir dieses Jahr vieles bringen, nicht nur die persönlichen Erfahrungen, sondern auch das Leben eigenständig zu meistern und Entscheidungen selbst zu treffen und zu verantworten.

 Aufgrund meiner bisherigen Zeit hier in Amerika kann ich jedem empfehlen, der den Willen hat, die Unterstützung bekommt und etwas erleben möchte, es mir nachzumachen. Der Aufenthalt in Amerika ist und bleibt einzigartig!“

 

Assistenten informieren

 

Informationsabend zum Bildungsgang

Staatlich geprüfter kaufmännischer Assistent und Fachhochschulreife  Fachrichtung: Betriebswirtschaft

fachlicher Schwerpunkt: Steuern und Finanzen

 

Die Absolventen der Klasse 10 stehen vor einer wichtigen Entscheidung:

-       Sollen sie eine Lehrstelle annehmen?

-       Oder sollen sie lieber weiter zur Schule – und später zur Fachhochschule gehen?

 

Unser Bildungsgang bietet die perfekte Lösung für Ihr Dilemma: Er vermittelt

-       die volle Fachhochschulreife und zusätzlich

-       eine Berufsausbildung nach Landesrecht.

 

Als weitere Optionen eröffnet der erfolgreiche Besuch dieses Bildungsganges die Möglichkeit,

-       nach einem zusätzlichen Jahr die allgemeine Hochschulreife (das Vollabitur) an einer Fachoberschule zu erwerben

-       sich an einer Fachschule zum staatlich geprüften Betriebswirt fortzubilden.

 

Am 1. Dezember 2011 um 18:00 Uhr können Sie Ihre Fragen zu diesem Bildungsgang stellen:

-       an den Leiter und an den Koordinator des Bildungsganges

-       an drei bis vier ehemalige Schüler/-innen, die heute studieren und/oder eine Ausbildung durchlaufen.

 

Wir freuen uns auf Sie!