Nachrichtenarchiv des Bildungsgangs Juni 2022

Lagerlogistiker Mert-Sunay Kömür studiert auf Lehramt

Mert-Sunay Kömür mit Sabine Grieger und Niklas Wolf (v.l.), der als Fachkraft für Lagerlogistik ebenfalls in der FOS 13 sein Abitur erlangt hat.

Seit der Gründung der FOS 13 im Jahr 2013 hat das noch niemand geschafft: Auf dem Abiturzeugnis von Mert-Sunay Kömür steht die Durchschnittsnote 1,0 – mehr geht nicht! Der 22-Jährige hat die Zeit am Kuniberg Berufskolleg so positiv und nachhaltig wahrgenommen, dass er später am liebsten zurückkehren würde, und zwar als Lehrer.

Dass er nicht den kürzesten Weg zur allgemeinen Hochschulreife gewählt hat, könnte sich für Mert im Studium als Vorteil erweisen. Er weiß schon, wie es im Berufsleben zugeht und ist bereit, sich auf ein selbst gestecktes Ziel voll zu konzentrieren. Als Fachkraft für Lagerlogistik hätte er während seiner Zeit in der FOS 13 garantiert einen Nebenjob bekommen, doch er fokussierte sich auf den Abschluss.

Der Abiturient mit dem Super-Durchschnitt hat in seiner Schulzeit auch Rückschläge hinnehmen müssen. Nach der Fachoberschulreife mit Qualifikationsvermerk nahm er am Berufskolleg Bottrop den ersten Abitur-Anlauf. „Da war ich 16 und noch nicht reif dafür“, erklärt Mert zurückblickend. Er wechselte zu den Kaufmännischen Assistenten.

Nach dem erfolgreichen Abschluss absolvierte er eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. Den schulischen Teil bestritt er auf dem Kuniberg. „Schon im ersten Jahr hat mir meine Klassenlehrerin geraten, nachträglich das Abitur zu machen. Ich war wohl ehrgeiziger als die meisten anderen in unserer Lerngruppe“, lautet Merts nachträgliche Erklärung.

Sabine Grieger, gleichzeitig Bildungsgangleiterin, empfahl ihm darüber hinaus, die Ausbildung auf zweieinhalb Jahre zu verkürzen. „So konnte ich einige Monate arbeiten und Geld für das Jahr in der FOS 13 sparen.“ An der Tätigkeit in der Lagerlogistik schätzt Mert die eingespielten Abläufe und die Kommunikation mit den Lieferanten.

Auf dem Weg zum Abitur hatte er dann etwas Bammel vor Mathe und BWR. Vielleicht lag es seiner Motivation und bestimmt auch an den Lehrern, dass er in beiden Fächern hervorragend abschnitt. „Frau von Lukowicz und Herr Breuer haben uns super auf die Klausuren vorbereitet“, betont der „Rekord-Schüler“ bescheiden.

Förderlich war die gute technische Ausstattung mit der Möglichkeit, Notebooks auszuleihen. Die Kommunikation mit dem Lehrerteam sei völlig unkompliziert gelaufen. Zudem habe die Klassengemeinschaft gestimmt. „Einige haben nach den langen Schultagen gedacht, dass es ohne Hausaufgaben funktioniert. Das war aber ein Irrtum.“

Mert-Sunay Kömür beginnt im Oktober ein Studium für das Lehramt an Berufskollegs. Dabei sind die Wirtschaftswissenschaften als ein Fach gesetzt. Beim zweitem schwankt er noch zwischen Mathematik und der logistischen Fachrichtung Produktion und Absatz.

Gesundheitstag stärkt das Körperbewusstsein

Das Logistik-Team hat am Dienstag (14. Juni) wieder einen abwechslungsreichen und aktivierenden Gesundheitstag organisiert. Schüler/innen und Lehrer/innen zeigten sportlichen Einsatz an verschiedenen Stationen. Die Bandbreite des Fitnessangebotes erstreckte sich von Joga, einer Rückenschule, Tischtennis bis hin zur Mountainbike-Tour. „Die angebotenen Aktivbausteine sollten Spaß an der Bewegung, aber auch das Bewusstsein für den eigenen Körper vermitteln“, erläuterte Sabine Grieger, Bildungsgangleiterin der Fachkräfte für Lagerlogistik, und dankte stellvertretend für das Logistik-Team allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie den Helferinnen und Helfern.

LGU-Kraftpaket trainiert "fürs gute Gewissen"

Wenn das Kuniberg Berufskolleg in einem Wettbewerb den stärksten Mann der Schule suchte, hätte Anthony Abitz gute Chancen zu gewinnen. Der angehende Lagerist trainiert vier bis fünf Mal in der Woche, um seine Leistungen im Powerlifting kontinuierlich zu verbessern.

Aktuell stemmt der Hobby-Schwerathlet aus Recklinghausen 200 Kilogramm beim Kniebeugen, 150 Kilogramm beim Bankdrücken und 200 Kilogramm beim Kreuzheben. Ins Fitnessstudio geht der 22-Jährige schon seit 2016. Mit dem Beginn der Ausbildung ist der Ausgleich noch wichtiger für ihn geworden.

„Ich trainiere immer nach der Arbeit“, erklärt Anthony, der einräumt, dass die Einheiten im Anschluss an den Frühdienst leichter fallen als das Trainieren nach der Spätschicht. „Das ist schon anstrengend, aber ich mache es für mein gutes Gewissen.“

Bis zum Ende des Jahres möchte er beim Kreuzheben und beim Kniebeugen auf 240 Kilogramm kommen und beim Bankdrücken auf 170 Kilogramm. Doch die ehrgeizigen Ziele ändern nichts an der soliden Einstellung. Mit leistungsfördernden Substanzen nachzuhelfen, kommt für den Hochlarmarker nicht infrage.

Keine Lust hat er aufs Posen, wie es für die Bodybuilder zum Trainings- und Wettkampfalltag gehört. Dass er in heiklen Situation von seinen Körperkräften Gebrauch machen könnte, ist dem Schüler der LGU 1 durchaus bewusst. Darüber zu sinnieren, sei nur Theorie, bekräftigt Anthony.

„Ich bin ein friedlicher Typ“, vermittelt er glaubhaft, dass es ihm beim Krafttraining um den Spaß am Verausgaben und den Stressabbau gehe. Ambitioniert ist der Blondschopf aber dennoch: „Vielleicht kann ich so berühmt werden.“ Deshalb spielt er auch mit dem Gedanken, sich einem Verein anzuschließen.

FLM 1 dreht Erklärvideos zum Ausbildungsberuf

Was macht eigentlich eine Fachkraft für Lagerlogistik? - Kisten tragen, Kartons stapeln, Stapler fahren und natürlich lautstark-primitiv mit Kollegas kommunizieren. Krass, dass man dafür drei Jahre lang ausgebildet werden muss!

By the way, „Kollegas“ ist tatsächlich im DUDEN zu finden, sheesh.

Dass eine Fachkraft für Lagerlogistik wesentlich mehr „im Kasten“ haben muss, zeigen die Auszubildenden der FLM 1 in ihren Erklärvideos. Dort erklären die Lernenden, dass sie u. a. die Entladung von Gütern organisieren und Begleitpapiere für den Versand erstellen. Des Weiteren vergleichen die Fachkräfte Angebote, bestellen Ware und kümmern sich um die Bezahlung. All das geht nur mit Organisationsvermögen und Fitness, die vorausgesetzt werden.

Die Digitalisierung schreitet, angetrieben durch Corona, voran. Ohne Fachkräfte für Lagerlogistik ist diese Entwicklung nicht möglich und ohne digitale Kompetenzen ist die Ausbildung nicht möglich. „Daher bringen wir im Unterricht beides zusammen, zeitweise auch alle drei Aspekte – kurbelt schließlich das Wachstum unserer Branche an“, erklärt das Logistik-Team.

In dem Zusammenhang entstanden im Unterricht die Videos, wobei der Fokus auf der Textgestaltung und der passenden visuellen Gestaltung lag. Gelungen? Beurteilen Sie doch gerne selbst: https://www.youtube.com/watch?v=RR_UINIlJxk

„Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung“, versichern die Logistiker.